Donnerstag, 29. August 1996
29. August
"Na, was hast du bisher für Fortschritte gemacht?"
Mir fiel keine Antwort ein. Training heute mit Werner. Offensichtlich konnte er sich noch genau an mich erinnern. Naja, das Training war wieder der absolute Hammer. Und als wenn das Ganze nicht schon genug war, sollte ich zum Ende auch noch gegen Silvio antreten. Ich dachte, ich höre nicht richtig. Aber Werner meinte es wirklich ernst. Am liebsten wäre ich wirklich im Boden versunken. Shit, ich wußte echt nicht, was ich machen sollte. Ich guckte zu Nils, aber der zuckte auch nur mit den Schultern. Mein Einwand, daß Silvio ja schließlich viel schwerer als ich sei, ließ Werner nicht gelten. Er meinte, nur wenn man gegen Leute ringt, die schwerer und besser sind, kommt man überhaupt voran. Naja, aber ausgerechnet gegen Silvio, das war schon der Hammer.
Ich ging auf die Matte und hätte mich am liebsten gleich auf den Rücken gelegt. Das einzige, was mir einfiel, war mich so tief wie möglich zu ducken. 'Aus einem Nachteil einen Vorteil machen', nannte das Nils immer. Naja, ich schaffte es irgendwie an Silvios Bein heranzukommen, aber das war's dann auch, ich konnte ihn nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Abpfiff, zweiter Versuch. Silvio packte mich am Arm, wirbelte mich herum und hob mich von hinten hoch und schleuderte mich zu Boden. Als er auf mir landete, dachte ich, ich würde sterben, weil ich keine Luft mehr bekam. Er versuchte, einen von meinen Armen zu greifen, aber ich schaffte es, sie unter mir zu behalten. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Werner abpfiff. "Passiv", meinte er. Ach ja? Na toll, mir auch egal. Lieber passiv aber am Leben. Aus der Bank schaffte ich es blitzschnell raus und landete auf Silvio. Doch damit war ich auch am Ende. Ich wußte nicht mehr weiter. Wo auch immer ich versuchte anzugreifen, kam ich nicht weiter. Arme, Beine, alles schien wie fest am Boden betoniert. Apfiff. Auf ein neues. Und dann ging alles sehr schnell, Silvio hatte mich wieder am Arm gepackt und mit einer schnellen Drehung zu Boden auf die Schultern geworfen. In diesem Moment hatte ich echt Panik. Ich konnte mich nicht rühren, und dieser Koloß drücke mich mit seiner ganzen Gewalt zu Boden. Werner pfiff ab. Silvio ließ nicht los, jedenfalls nicht sofort. "Ich habe dir doch gesagt, ich kriege dich immer", zischte er. Werner pfiff wieder: "Schluß jetzt, das reicht!" Endlich ließ Silvio los. Ich biß die Zähne zusammen, um nicht zu heulen. Es waren nicht so sehr die Schmerzen, es war diese Demütigung, gegen diesen Penner verloren zu haben. Aber ich hatte ja nun auch überhaupt keine Chance. "Na immerhin", sagte Werner, "ein bißchen was, hast du ja dazugelernt." Ja, ich weiß genau was er meint, dieses Ding mit der Angst. Na toll. Wenigstens von Nils hätte ich ein 'Nicht schlecht' erwartet, aber er sagte gar nichts. Na gut, wenn nicht dann nicht.
Mir fiel keine Antwort ein. Training heute mit Werner. Offensichtlich konnte er sich noch genau an mich erinnern. Naja, das Training war wieder der absolute Hammer. Und als wenn das Ganze nicht schon genug war, sollte ich zum Ende auch noch gegen Silvio antreten. Ich dachte, ich höre nicht richtig. Aber Werner meinte es wirklich ernst. Am liebsten wäre ich wirklich im Boden versunken. Shit, ich wußte echt nicht, was ich machen sollte. Ich guckte zu Nils, aber der zuckte auch nur mit den Schultern. Mein Einwand, daß Silvio ja schließlich viel schwerer als ich sei, ließ Werner nicht gelten. Er meinte, nur wenn man gegen Leute ringt, die schwerer und besser sind, kommt man überhaupt voran. Naja, aber ausgerechnet gegen Silvio, das war schon der Hammer.
Ich ging auf die Matte und hätte mich am liebsten gleich auf den Rücken gelegt. Das einzige, was mir einfiel, war mich so tief wie möglich zu ducken. 'Aus einem Nachteil einen Vorteil machen', nannte das Nils immer. Naja, ich schaffte es irgendwie an Silvios Bein heranzukommen, aber das war's dann auch, ich konnte ihn nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Abpfiff, zweiter Versuch. Silvio packte mich am Arm, wirbelte mich herum und hob mich von hinten hoch und schleuderte mich zu Boden. Als er auf mir landete, dachte ich, ich würde sterben, weil ich keine Luft mehr bekam. Er versuchte, einen von meinen Armen zu greifen, aber ich schaffte es, sie unter mir zu behalten. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Werner abpfiff. "Passiv", meinte er. Ach ja? Na toll, mir auch egal. Lieber passiv aber am Leben. Aus der Bank schaffte ich es blitzschnell raus und landete auf Silvio. Doch damit war ich auch am Ende. Ich wußte nicht mehr weiter. Wo auch immer ich versuchte anzugreifen, kam ich nicht weiter. Arme, Beine, alles schien wie fest am Boden betoniert. Apfiff. Auf ein neues. Und dann ging alles sehr schnell, Silvio hatte mich wieder am Arm gepackt und mit einer schnellen Drehung zu Boden auf die Schultern geworfen. In diesem Moment hatte ich echt Panik. Ich konnte mich nicht rühren, und dieser Koloß drücke mich mit seiner ganzen Gewalt zu Boden. Werner pfiff ab. Silvio ließ nicht los, jedenfalls nicht sofort. "Ich habe dir doch gesagt, ich kriege dich immer", zischte er. Werner pfiff wieder: "Schluß jetzt, das reicht!" Endlich ließ Silvio los. Ich biß die Zähne zusammen, um nicht zu heulen. Es waren nicht so sehr die Schmerzen, es war diese Demütigung, gegen diesen Penner verloren zu haben. Aber ich hatte ja nun auch überhaupt keine Chance. "Na immerhin", sagte Werner, "ein bißchen was, hast du ja dazugelernt." Ja, ich weiß genau was er meint, dieses Ding mit der Angst. Na toll. Wenigstens von Nils hätte ich ein 'Nicht schlecht' erwartet, aber er sagte gar nichts. Na gut, wenn nicht dann nicht.
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