Donnerstag, 14. März 1996
14. März
»Selbstverständlich bringe ich dich am ersten Tag zur Schule.«
Es gibt drei Gymnasien in Bergbach, und ich muß ausgerechnet in diesen häßlichen grauen Betonklotz gehen. Wenigstens komme ich mit dem Fahrrad in fünf Minuten hin. Mom und ich saßen im Zimmer des Direktors. Er erklärte mir die tollen neuen Schulregeln und versäumte nicht, ständig zu sagen, daß es hier in Bergbach »ein bissele andersch« läuft als in Hamburg. Wahrscheinlich. Keine Graffities, keine Tags. Alles pubsordentlich und spießig. Ich will zurück ins Gysue!
Meine neue Klasse. 27 Leute, mit mir zusammen. Ich sitze neben einem häßlichen dicken Mädel mit roten Haaren. Doris heißt sie. In der großen Pause hat sie mir die ganze Schule gezeigt. Cool, hier gibt es eine Sternwarte auf dem Dach. Obwohl Doris ständig redet, scheint sie ganz nett zu sein. Von den 12 Jungs sind höchstens vier ganz o.k.
Der Niedlichste sitzt direkt vor mir, heißt Nils und ist der absolute Mädchenschwarm. Na klar, so ein Mist. Er ist auch der einzige, der coole Klamotten und einen coolen Haarschnitt hat. Dann gibt’s noch Tobias, mit dunklen Locken und ganz lieben Augen. Ich habe gemerkt, wie er immer zu mir rübergeguckt hat. In der zweiten großen Pause haben wir uns dann sogar länger unterhalten, das heißt, eigentlich habe ich die ganze Zeit geredet. Von ihm weiß ich bisher nur, daß er Klavier spielt und mit seiner Mutter in einem dieser winzigen Fachwerkhäuser wohnt.
Überhaupt, ich mußte den ganzen Leuten ständig erzählen, warum ich nach Bergbach gezogen bin, wie es in Hamburg ist, was man da so macht, was für Klamotten man trägt usw. Na ja, irgendwie sind sie alle echt ziemlich uncool, aber wenigstens ganz nett.
Der Stoff ist fast der gleich wie am Gysue, aber die Stunden sind total ruhig, hier ist halt alles »ein bissele andersch«.
Doris und ich haben fast den gleichen Heimweg, jedenfalls das erste Stück. Sie sagt, sie wohnt etwas außerhalb. Sie hat mir eine Menge über Bergbach, über die Schule und alles mögliche erzählt. Sie kann richtig witzig sein.
Zu Hause wartete Mom schon: »Na, wie war es?« Die Frage hatte ich schon erwartet. Ich murmelte etwas wie »Ganz o.k.«, doch das reichte ihr nicht, ich mußte ihr alles haarklein erzählen. »Und wie sind die Mädchen in deiner Klasse?«
»Mom, bitte. Ich bin den ersten Tag in der neuen Schule. Ich sitze neben einem total häßlichen Mädel, aber sie ist ganz nett.« Ich weiß schon was sie hören will. Zum Glück kam Phil rein und das Thema war erstmal beendet. Er fährt morgen wieder zurück nach Hamburg, um sein Abi fertig zu machen. Irgendwie beneide ich ihn. Obwohl er bei Oma wohnen wird.
Großes gemeinsames Abendessen. Dad erzählt von der »Firma«, die er in drei Jahren saniert haben muß. Er wird immer gerufen, wenn es einem Unternehmen schlecht geht und gerettet werden muß. Meistens schafft er es.
Hinterher habe ich noch lange mit Phil gequatscht. Er weiß noch nicht, was er nach dem Abi machen wird. Ich bin traurig, daß er schon wieder nach Hamburg zurückgeht. Er kommt erst im Juni zurück.
Es gibt drei Gymnasien in Bergbach, und ich muß ausgerechnet in diesen häßlichen grauen Betonklotz gehen. Wenigstens komme ich mit dem Fahrrad in fünf Minuten hin. Mom und ich saßen im Zimmer des Direktors. Er erklärte mir die tollen neuen Schulregeln und versäumte nicht, ständig zu sagen, daß es hier in Bergbach »ein bissele andersch« läuft als in Hamburg. Wahrscheinlich. Keine Graffities, keine Tags. Alles pubsordentlich und spießig. Ich will zurück ins Gysue!
Meine neue Klasse. 27 Leute, mit mir zusammen. Ich sitze neben einem häßlichen dicken Mädel mit roten Haaren. Doris heißt sie. In der großen Pause hat sie mir die ganze Schule gezeigt. Cool, hier gibt es eine Sternwarte auf dem Dach. Obwohl Doris ständig redet, scheint sie ganz nett zu sein. Von den 12 Jungs sind höchstens vier ganz o.k.
Der Niedlichste sitzt direkt vor mir, heißt Nils und ist der absolute Mädchenschwarm. Na klar, so ein Mist. Er ist auch der einzige, der coole Klamotten und einen coolen Haarschnitt hat. Dann gibt’s noch Tobias, mit dunklen Locken und ganz lieben Augen. Ich habe gemerkt, wie er immer zu mir rübergeguckt hat. In der zweiten großen Pause haben wir uns dann sogar länger unterhalten, das heißt, eigentlich habe ich die ganze Zeit geredet. Von ihm weiß ich bisher nur, daß er Klavier spielt und mit seiner Mutter in einem dieser winzigen Fachwerkhäuser wohnt.
Überhaupt, ich mußte den ganzen Leuten ständig erzählen, warum ich nach Bergbach gezogen bin, wie es in Hamburg ist, was man da so macht, was für Klamotten man trägt usw. Na ja, irgendwie sind sie alle echt ziemlich uncool, aber wenigstens ganz nett.
Der Stoff ist fast der gleich wie am Gysue, aber die Stunden sind total ruhig, hier ist halt alles »ein bissele andersch«.
Doris und ich haben fast den gleichen Heimweg, jedenfalls das erste Stück. Sie sagt, sie wohnt etwas außerhalb. Sie hat mir eine Menge über Bergbach, über die Schule und alles mögliche erzählt. Sie kann richtig witzig sein.
Zu Hause wartete Mom schon: »Na, wie war es?« Die Frage hatte ich schon erwartet. Ich murmelte etwas wie »Ganz o.k.«, doch das reichte ihr nicht, ich mußte ihr alles haarklein erzählen. »Und wie sind die Mädchen in deiner Klasse?«
»Mom, bitte. Ich bin den ersten Tag in der neuen Schule. Ich sitze neben einem total häßlichen Mädel, aber sie ist ganz nett.« Ich weiß schon was sie hören will. Zum Glück kam Phil rein und das Thema war erstmal beendet. Er fährt morgen wieder zurück nach Hamburg, um sein Abi fertig zu machen. Irgendwie beneide ich ihn. Obwohl er bei Oma wohnen wird.
Großes gemeinsames Abendessen. Dad erzählt von der »Firma«, die er in drei Jahren saniert haben muß. Er wird immer gerufen, wenn es einem Unternehmen schlecht geht und gerettet werden muß. Meistens schafft er es.
Hinterher habe ich noch lange mit Phil gequatscht. Er weiß noch nicht, was er nach dem Abi machen wird. Ich bin traurig, daß er schon wieder nach Hamburg zurückgeht. Er kommt erst im Juni zurück.
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