Mittwoch, 11. Februar 1998
11. Februar
"Und worüber wollt ihr nun genau reden?"
"Wie es weitergeht mit uns."
"Wollt ihr euch etwas trennen?"
"Nein, natürlich nicht, aber..."
"Was denn dann. Herrjeh, was seid ihr Männer kompliziert."
Doris versteht das nicht.
"Nils geht vielleicht nach dem Abi irgendwo hin, in irgendein Provinznest, nur damit er da in der Bundesliga oder sonstwo ringen kann und ich, ich weiß niht, was ich dann machen soll."
"Aber bis zum Abi ist es doch noch ewig hin. Wollt ihr denn JETZT schon so weit planen?"
"Nils plant, ich gar nicht."
"Du hast doch auch schon Pläne für die Zeit nach dem Abi."
"Ja, aber doch realistische Sachen und vor allem Sachen mit ihm zusammen."
"Wartet doch einfach ab, was passiert. Warum macht ihr denn alles so kompliziert? Laßt das doch einfach auf euch zukommen und wenn es an der Zeit ist Entscheidungen zu treffen, dann setzt euch zusammen. Aber doch nicht jetzt schon."
Vielleicht hat Doris ja recht. Vielleicht ist es jetzt wirklich noch viel zu früh, dass ich mir Gedanken darüber mache, was mit Nils und mir nach dem Abi wird. Aber die ganze Sache mit Leipzig hat mich so durcheinander gebracht. Und irgendwann in den nächsten Tagen kriegt er schließlich Bescheid, welcher Verein ihn will. Oder auch nicht. Vielleicht will ihn ja gar kein Verein? Oder vielleicht Luckenwalde? Das wäre ja wenigstens in der Nähe von Berlin. Ich werde noch irre, jetzt mache ich schon wieder Pläne für uns, für ihn.
Das Training rauschte heute an mir vorbei. Ich machte die Griffe mechanisch, war froh, dass Marcel brav und fleissig mit Kevin trainierte. Und Nils und ich unterhielten uns über belanglose dinge auf dem Heimweg. Abschiedskuss und nun bin ich wieder alleine zu Hause.
Das ist doch alles eigentlich so bekloppt. Warum ist das Leben nur so kompliziert wenn man schwul ist. Es ist so ungerecht! Wir müssen immer aufpassen, irgendein Theater spielen. Der darf es nicht wissen, der weiß es, darf es aber nicht weitererzählen. Die Eltern anlügen. Nein, ich habe keine Zeit für eine Freundin. Ja, irgendwann, na klar. Ich bin heute bei Nils, um Sachen vom Training durchzugehen... Ich will das alles nicht mehr. Ich will nicht mehr lügen, will mich nicht mehr verstellen!!!
Das ist alles so Scheiße!!!!!
"Wie es weitergeht mit uns."
"Wollt ihr euch etwas trennen?"
"Nein, natürlich nicht, aber..."
"Was denn dann. Herrjeh, was seid ihr Männer kompliziert."
Doris versteht das nicht.
"Nils geht vielleicht nach dem Abi irgendwo hin, in irgendein Provinznest, nur damit er da in der Bundesliga oder sonstwo ringen kann und ich, ich weiß niht, was ich dann machen soll."
"Aber bis zum Abi ist es doch noch ewig hin. Wollt ihr denn JETZT schon so weit planen?"
"Nils plant, ich gar nicht."
"Du hast doch auch schon Pläne für die Zeit nach dem Abi."
"Ja, aber doch realistische Sachen und vor allem Sachen mit ihm zusammen."
"Wartet doch einfach ab, was passiert. Warum macht ihr denn alles so kompliziert? Laßt das doch einfach auf euch zukommen und wenn es an der Zeit ist Entscheidungen zu treffen, dann setzt euch zusammen. Aber doch nicht jetzt schon."
Vielleicht hat Doris ja recht. Vielleicht ist es jetzt wirklich noch viel zu früh, dass ich mir Gedanken darüber mache, was mit Nils und mir nach dem Abi wird. Aber die ganze Sache mit Leipzig hat mich so durcheinander gebracht. Und irgendwann in den nächsten Tagen kriegt er schließlich Bescheid, welcher Verein ihn will. Oder auch nicht. Vielleicht will ihn ja gar kein Verein? Oder vielleicht Luckenwalde? Das wäre ja wenigstens in der Nähe von Berlin. Ich werde noch irre, jetzt mache ich schon wieder Pläne für uns, für ihn.
Das Training rauschte heute an mir vorbei. Ich machte die Griffe mechanisch, war froh, dass Marcel brav und fleissig mit Kevin trainierte. Und Nils und ich unterhielten uns über belanglose dinge auf dem Heimweg. Abschiedskuss und nun bin ich wieder alleine zu Hause.
Das ist doch alles eigentlich so bekloppt. Warum ist das Leben nur so kompliziert wenn man schwul ist. Es ist so ungerecht! Wir müssen immer aufpassen, irgendein Theater spielen. Der darf es nicht wissen, der weiß es, darf es aber nicht weitererzählen. Die Eltern anlügen. Nein, ich habe keine Zeit für eine Freundin. Ja, irgendwann, na klar. Ich bin heute bei Nils, um Sachen vom Training durchzugehen... Ich will das alles nicht mehr. Ich will nicht mehr lügen, will mich nicht mehr verstellen!!!
Das ist alles so Scheiße!!!!!
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