Mittwoch, 5. November 1997
5. November
"Wo kommst du denn jetzt her?"
"Na vom Training. Wie jeden Mittwoch."
"Ist dir eigentlich klar, daß du fast nur noch zum Wäschewechseln, manchmal zum Essen und zum Schlafen hier auftauchst?"
Oh, nein! Nicht schon wieder das! Wie ich das hasse. Aber das war heute noch viel schlimmer als sonst. Mom und Dad saßen im Eßzimmer, so als hätten sie auf mich gewartet. Naja, sie HABEN auf mich gewartet. Und dann ging es los. So von wegen, das kann so nicht weitergehen, ich würde mich viel zu viel rumtreiben, zu spät nach Hause kommen, sie wüßten nie genau, wo ich bin und so weiter. Das Schärfste war aber der Satz: "Wir haben nicht hier ein Haus gekauft, damit unser Sohn glaubt, das ist hier ein Hotel, wo er kommen und gehen kann wie er will."
Und dann ging es weiter, so nach dem Motto: Wir sind doch eine Familie und so weiter.
Ich saß da und kam gar nicht zu Wort. Als sie endlich fertig waren fiel mir nichts mehr ein als "Na und?"
Das löste dann wieder ein halbe Stunde Vorwürfe aus, sie brachten dann auch noch Phil ins Spiel, so nach dem Motto: Er ist älter und treibt sich trotzdem nicht so rum wie ich. Ich kam mir echt vor wie im falschen Film. Ich hörte nicht hin sondern überlegte mir ganz genau, was ich sagen wollte. Als sie endlich fertig waren, habe ich mit meinem Redeschwall begonnen. Ich habe Stück für Stück aufgezählt, daß ich gar nicht so oft weg bin, wie sie immer tun, daß schließlich meine anderen Leute bestimmt genau so viel nicht zu Hause sind und überhaupt, daß sie ja wohl nicht meckern können, so von wegen Noten und Schule. Das war überhaupt DAS Argument. Ich bin im Notendurchschnitt im letzten Zeugnis besser geworden als in Hamburg. Wenn DAS kein Beweis ist, daß das alles gar nicht so wild ist. Dann kam die Sache mit dem "Wir machen uns Sorgen, wenn du dich rumtreibst und wir nicht wissen, wo du bist."
Ich fing noch mal von vorne an, daß ich mich nicht rumtreibe und daß ich doch eigentlich immer vorher sage wo ich bin. Ok, ich sage nicht, wann ich wiederkomme. Aber was soll das auch? Soll ich wie in der Grundschule anrufen und fragen, ob ich eine halbe Stunde länger bleiben darf?
Ich weiß ja auch nicht, irgendwie denke ich, daß sie glauben, daß jetzt, wo wir dieses Haus hier haben und wo Phil zurück ist, daß wir jetzt alle auf glückliche Familie machen. Aber ich habe dazu keine Lust. Ich will keinen Sonntagsspaziergang mit der Rama-Familie, wo ich eine Rolle spielen muß und mir immer neue Entschuldigungen einfallen lassen muß, warum ich noch keine Freundin habe. Ich will lieber die Zeit mit meinen Leuten verbringen, mit Flo, mit Doris und natürlich mit Nils!
Naja, das ganze Gespräch hat am Ende gar nichts gebracht. Sie haben zwar gemeint, daß ich ihnen eben vorher sagen soll wo ich hingehe und wann ich wiederkomme, aber wie das funktionieren soll weiß ich auch nicht.
"Na vom Training. Wie jeden Mittwoch."
"Ist dir eigentlich klar, daß du fast nur noch zum Wäschewechseln, manchmal zum Essen und zum Schlafen hier auftauchst?"
Oh, nein! Nicht schon wieder das! Wie ich das hasse. Aber das war heute noch viel schlimmer als sonst. Mom und Dad saßen im Eßzimmer, so als hätten sie auf mich gewartet. Naja, sie HABEN auf mich gewartet. Und dann ging es los. So von wegen, das kann so nicht weitergehen, ich würde mich viel zu viel rumtreiben, zu spät nach Hause kommen, sie wüßten nie genau, wo ich bin und so weiter. Das Schärfste war aber der Satz: "Wir haben nicht hier ein Haus gekauft, damit unser Sohn glaubt, das ist hier ein Hotel, wo er kommen und gehen kann wie er will."
Und dann ging es weiter, so nach dem Motto: Wir sind doch eine Familie und so weiter.
Ich saß da und kam gar nicht zu Wort. Als sie endlich fertig waren fiel mir nichts mehr ein als "Na und?"
Das löste dann wieder ein halbe Stunde Vorwürfe aus, sie brachten dann auch noch Phil ins Spiel, so nach dem Motto: Er ist älter und treibt sich trotzdem nicht so rum wie ich. Ich kam mir echt vor wie im falschen Film. Ich hörte nicht hin sondern überlegte mir ganz genau, was ich sagen wollte. Als sie endlich fertig waren, habe ich mit meinem Redeschwall begonnen. Ich habe Stück für Stück aufgezählt, daß ich gar nicht so oft weg bin, wie sie immer tun, daß schließlich meine anderen Leute bestimmt genau so viel nicht zu Hause sind und überhaupt, daß sie ja wohl nicht meckern können, so von wegen Noten und Schule. Das war überhaupt DAS Argument. Ich bin im Notendurchschnitt im letzten Zeugnis besser geworden als in Hamburg. Wenn DAS kein Beweis ist, daß das alles gar nicht so wild ist. Dann kam die Sache mit dem "Wir machen uns Sorgen, wenn du dich rumtreibst und wir nicht wissen, wo du bist."
Ich fing noch mal von vorne an, daß ich mich nicht rumtreibe und daß ich doch eigentlich immer vorher sage wo ich bin. Ok, ich sage nicht, wann ich wiederkomme. Aber was soll das auch? Soll ich wie in der Grundschule anrufen und fragen, ob ich eine halbe Stunde länger bleiben darf?
Ich weiß ja auch nicht, irgendwie denke ich, daß sie glauben, daß jetzt, wo wir dieses Haus hier haben und wo Phil zurück ist, daß wir jetzt alle auf glückliche Familie machen. Aber ich habe dazu keine Lust. Ich will keinen Sonntagsspaziergang mit der Rama-Familie, wo ich eine Rolle spielen muß und mir immer neue Entschuldigungen einfallen lassen muß, warum ich noch keine Freundin habe. Ich will lieber die Zeit mit meinen Leuten verbringen, mit Flo, mit Doris und natürlich mit Nils!
Naja, das ganze Gespräch hat am Ende gar nichts gebracht. Sie haben zwar gemeint, daß ich ihnen eben vorher sagen soll wo ich hingehe und wann ich wiederkomme, aber wie das funktionieren soll weiß ich auch nicht.
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