Dienstag, 23. September 1997
23. September
"Du wirst seltsam. Nein, du BIST seltsam, durchgedreht oder was weiß
ich. Ich verstehe dich nicht und ich verstehe Nils auch nicht. Was MACHT
ihr zwei da?"
"Meine Güte, das ist die beste Lösung."
"Die beste Lösung? Habt ihr eigentlich einen Funken Verantwortungsbewußtsein?"
Verantwortungsbewußtsein. Doris redete von Verantwortungsbewußtsein? Setzt ein Kind in ihrem Alter in die Welt und redet von Verantwortungsbewußtsein. Mir fiel nichts anderes ein als zu antworten: "Du bist spießig."
"Wieso bin ich spießig, wenn ich dem Menschen, den ich liebe, treu bin? Körperlich und seelisch."
"In nomine patris und Amen. Mensch Doris, vielleicht liegt es ja einfach daran, daß wir beide festgestellt haben, daß es anders nicht funktioniert."
"Vielleicht habt ihr es nur nicht richtig probiert. Vielleicht WOLLTET ihr es nie richtig probieren."
Doris machte es mir nicht gerade einfacher. Die Sache ist doch schon so heftig genug. Kann sie nicht einfach den Mund halten, wenn sie mich nicht schon unterstützen kann? Aber nein, sie muß natürlich rumlamentieren.
"Das geht nicht gut. Das kann gar nicht gutgehen."
"Vielen Dank für deine aufbauenden Worte."
"Was erwartest du denn? Hinterher kommst du doch eh wieder an, um dich auszuheulen, wenn es schief geht. Da kann ich dir auch gleich sagen, was ich davon halte."
"Ja, das habe ich ja nun gehört und jetzt ist gut."
Doris schüttelte den Kopf und zottelte in ihren Kursraum. Na toll. Jetzt, wo ich wirklich ein bißchen Unterstützung gebrauchen könnte, da versteht sie mich nicht. Ok, ich verstehe es ja selber auch nicht richtig. Ich weiß nur, daß es irgendwie weitergehen muß und es ist bestimmt besser so als anders.
Es ist aber schon seltsam. Nils und ich scheinen wirklich in einer neuen Phase zu sein. Bisher war alles irgendwie neu und unsicher. Und jetzt kommt mir alles auf eine schöne Art vertraut und angenehm vor. Und ich habe den Eindruck, daß sich selbst Nils' Trainingsanweisungen geändert haben. Nicht daß er nicht genauso unerbittlich wäre, aber irgendwie, irgendwie kommt es anders rüber. Heute war wieder ALBA-Training dran. Das sind so Sachen, wo ich echt am liebsten alles hinwerfen würde. Sieben Sätze, ich frage mich echt, wer sich so was ausdenkt. Aber ich mache mit, sitze hinterher in der Sauna und wieder dreht sich alles in mir.
"Und? Wie fühlst du dich."
"Wie soll ich mich denn fühlen?"
"Na gut, hoffe ich."
"Gut ist anders. Aber ich gebe zu, mir geht es auch nicht richtig schlecht."
Nils grinste und fuhr mit seinem Zeigefinger meinen Rücken hinunter. Ich zitterte und bekam eine angenehme Gänsehaut: "Hör auf, ich krieg' gleich einen Ständer."
"Ich verstehe das echt nicht. Kannst du denn immer und überall?"
"Ich glaube, mit dir schon. Ich weiß es doch auch nicht. Ich bin halt so."
"Vielleicht liebe ich dich ja gerade deshalb."
"Meine Güte, das ist die beste Lösung."
"Die beste Lösung? Habt ihr eigentlich einen Funken Verantwortungsbewußtsein?"
Verantwortungsbewußtsein. Doris redete von Verantwortungsbewußtsein? Setzt ein Kind in ihrem Alter in die Welt und redet von Verantwortungsbewußtsein. Mir fiel nichts anderes ein als zu antworten: "Du bist spießig."
"Wieso bin ich spießig, wenn ich dem Menschen, den ich liebe, treu bin? Körperlich und seelisch."
"In nomine patris und Amen. Mensch Doris, vielleicht liegt es ja einfach daran, daß wir beide festgestellt haben, daß es anders nicht funktioniert."
"Vielleicht habt ihr es nur nicht richtig probiert. Vielleicht WOLLTET ihr es nie richtig probieren."
Doris machte es mir nicht gerade einfacher. Die Sache ist doch schon so heftig genug. Kann sie nicht einfach den Mund halten, wenn sie mich nicht schon unterstützen kann? Aber nein, sie muß natürlich rumlamentieren.
"Das geht nicht gut. Das kann gar nicht gutgehen."
"Vielen Dank für deine aufbauenden Worte."
"Was erwartest du denn? Hinterher kommst du doch eh wieder an, um dich auszuheulen, wenn es schief geht. Da kann ich dir auch gleich sagen, was ich davon halte."
"Ja, das habe ich ja nun gehört und jetzt ist gut."
Doris schüttelte den Kopf und zottelte in ihren Kursraum. Na toll. Jetzt, wo ich wirklich ein bißchen Unterstützung gebrauchen könnte, da versteht sie mich nicht. Ok, ich verstehe es ja selber auch nicht richtig. Ich weiß nur, daß es irgendwie weitergehen muß und es ist bestimmt besser so als anders.
Es ist aber schon seltsam. Nils und ich scheinen wirklich in einer neuen Phase zu sein. Bisher war alles irgendwie neu und unsicher. Und jetzt kommt mir alles auf eine schöne Art vertraut und angenehm vor. Und ich habe den Eindruck, daß sich selbst Nils' Trainingsanweisungen geändert haben. Nicht daß er nicht genauso unerbittlich wäre, aber irgendwie, irgendwie kommt es anders rüber. Heute war wieder ALBA-Training dran. Das sind so Sachen, wo ich echt am liebsten alles hinwerfen würde. Sieben Sätze, ich frage mich echt, wer sich so was ausdenkt. Aber ich mache mit, sitze hinterher in der Sauna und wieder dreht sich alles in mir.
"Und? Wie fühlst du dich."
"Wie soll ich mich denn fühlen?"
"Na gut, hoffe ich."
"Gut ist anders. Aber ich gebe zu, mir geht es auch nicht richtig schlecht."
Nils grinste und fuhr mit seinem Zeigefinger meinen Rücken hinunter. Ich zitterte und bekam eine angenehme Gänsehaut: "Hör auf, ich krieg' gleich einen Ständer."
"Ich verstehe das echt nicht. Kannst du denn immer und überall?"
"Ich glaube, mit dir schon. Ich weiß es doch auch nicht. Ich bin halt so."
"Vielleicht liebe ich dich ja gerade deshalb."
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