Dienstag, 1. April 1997
"Ich packe es einfach nicht. Ich bin nicht so wie du, ich bin nicht so
weit, ich weiß nicht, ich bin vielleicht gar nicht schwul."
Ich blickte ihn an. Ich wollte ihm in die Augen sehen, aber er hatte den Kopf weggedreht und sprach ins Leere. Er war schon da als ich ankam und ich hörte ihn weinen. Ich ging zu ihm, wollte ihn in den Arm nehmen, doch er schüttelte mich ab und dreht mir den Rücken zu. Ich verstehe nichts mehr.
"Verdammt noch mal Nils, was ist denn los? Was ist denn passiert?"
"Nichts. Es ist nur alles immer noch so fremd für mich. Für dich scheint das ja wirklich die selbstverständlichste Sache der Welt zu sein. Du fährst einfach in ein schwules Café, triffst irgendwelche Typen, alles kein Problem."
"Da war nichts, Nils, echt nicht." Ich wollte ihn so gerne in den Arm nehmen, doch er wich zurück.
"Tim, ich packe es einfach nicht mehr. Und ich weiß nicht, ob ich das alles noch so will."
Ich merkte wie mir das Blut in den Kopf und gleich darauf wieder raus schoß. Meine Ohren summten. Es war, als wäre ich plötzlich kilometerweit weg. Als würde ich nicht mehr in die Szene gehören, als wäre alles nur ein Theaterstück, hörte ich Nils sagen: "Vielleicht sollten wir einfach abwarten, uns nicht mehr so oft sehen, und vor allem", er stockte, "nicht mehr zusammen schlafen."
Es war alles so unwirklich und doch so selbstverständlich. Nein, selbstverständlich ist das falsche Wort. In dem Moment, wo er es ausgesprochen hatte, war es mir, als wenn ich es schon immer gewußt hätte, was er sagen würde. Nils, ich verliere dich und ich stehe einfach nur da und fühle mich so hilflos, so hilflos, daß ich nicht mal mehr weinen kann. Er schwang sich auf sein Rad, ich sah, wie er seine Tränen wegwischte und davon radelte. Ich weiß nicht wie lange ich einfach nur so dagestanden habe. Ohne Reaktion, ich war leer, einfach nichts war in mir. Dann merkte ich irgendwann, wie die Tränen in mir aufstiegen und ich begann zu jammern, erst ganz leise, dann immer lauter, bis ich nur noch schrie: "Nils!" Meine Stimme verhallte, aber kein Nils kam. Mein Schatz ist weg!
Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, nach Hause zu kommen, ich weiß es nicht, jetzt sitze ich hier und kann wieder nicht mal mehr heulen. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe die ganze Sache nicht. Ist das ein Film, der hier abläuft? Ist das nur eine dumme Story? Träume ich? Es muß doch irgendetwas passieren. Ich will Nils anrufen, doch ich vergesse die Idee ganz schnell wieder. Ich kann nicht mehr schreiben, ich kann gar nichts mehr.
Ich blickte ihn an. Ich wollte ihm in die Augen sehen, aber er hatte den Kopf weggedreht und sprach ins Leere. Er war schon da als ich ankam und ich hörte ihn weinen. Ich ging zu ihm, wollte ihn in den Arm nehmen, doch er schüttelte mich ab und dreht mir den Rücken zu. Ich verstehe nichts mehr.
"Verdammt noch mal Nils, was ist denn los? Was ist denn passiert?"
"Nichts. Es ist nur alles immer noch so fremd für mich. Für dich scheint das ja wirklich die selbstverständlichste Sache der Welt zu sein. Du fährst einfach in ein schwules Café, triffst irgendwelche Typen, alles kein Problem."
"Da war nichts, Nils, echt nicht." Ich wollte ihn so gerne in den Arm nehmen, doch er wich zurück.
"Tim, ich packe es einfach nicht mehr. Und ich weiß nicht, ob ich das alles noch so will."
Ich merkte wie mir das Blut in den Kopf und gleich darauf wieder raus schoß. Meine Ohren summten. Es war, als wäre ich plötzlich kilometerweit weg. Als würde ich nicht mehr in die Szene gehören, als wäre alles nur ein Theaterstück, hörte ich Nils sagen: "Vielleicht sollten wir einfach abwarten, uns nicht mehr so oft sehen, und vor allem", er stockte, "nicht mehr zusammen schlafen."
Es war alles so unwirklich und doch so selbstverständlich. Nein, selbstverständlich ist das falsche Wort. In dem Moment, wo er es ausgesprochen hatte, war es mir, als wenn ich es schon immer gewußt hätte, was er sagen würde. Nils, ich verliere dich und ich stehe einfach nur da und fühle mich so hilflos, so hilflos, daß ich nicht mal mehr weinen kann. Er schwang sich auf sein Rad, ich sah, wie er seine Tränen wegwischte und davon radelte. Ich weiß nicht wie lange ich einfach nur so dagestanden habe. Ohne Reaktion, ich war leer, einfach nichts war in mir. Dann merkte ich irgendwann, wie die Tränen in mir aufstiegen und ich begann zu jammern, erst ganz leise, dann immer lauter, bis ich nur noch schrie: "Nils!" Meine Stimme verhallte, aber kein Nils kam. Mein Schatz ist weg!
Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, nach Hause zu kommen, ich weiß es nicht, jetzt sitze ich hier und kann wieder nicht mal mehr heulen. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe die ganze Sache nicht. Ist das ein Film, der hier abläuft? Ist das nur eine dumme Story? Träume ich? Es muß doch irgendetwas passieren. Ich will Nils anrufen, doch ich vergesse die Idee ganz schnell wieder. Ich kann nicht mehr schreiben, ich kann gar nichts mehr.
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