Sonntag, 16. März 1997
"Bist du irre, mich hier abzuknutschen?"
Nils stieß mich von sich weg. Ich stand da, wie ein kleiner Junge. Was hatte ich denn gemacht? Wir waren im X1, haben total toll abgedanct und es war einfach ein voll cooler Abend. Vielleicht hatte ich ein bißchen viel getrunken, das kann sein. Jedenfalls war mir auf einmal danach. Nils und ich standen für einen Augenblick am Rand der Tanzfläche und ich nahm ihn einfach in den Arm und küßte ihn. Ich fand das eigentlich gar nicht so schlimm. Weil sich in diesem Laden sowieso permanent irgendwelche Typen küssen, weil außerdem niemand da war, der uns kennt und überhaupt, weil Nils mein Freund ist. Oder vielleicht doch nicht? Ich weiß nicht, was ich denken soll. Den ganzen Rest der Nacht ging er mir aus dem Weg.
Irgendwann meinte er: "Laß uns nach Hause fahren", und wir taperten zum Bahnhof um den ersten Zug zu erwischen. Schweigend. Es war einfach eine merkwürdige Situation. Naßgeschwitzt wie wir waren, die Ohren summten noch von der Musik gingen wir schweigend nebeneinander her. Verdammt nochmal, ich wollte ihm eigentlich so viel sagen. Wollte ihn an der Hand nehmen, in den Arm; doch ich traute mich nicht. Der Regionalexpress fuhr ein. Wir setzten uns gegenüber, doch Nils starrte nur aus dem Fenster. Ich drückte mein Knie gegen seines: "Hey, sorry wegen vorhin", flüsterte ich. Ich gebe zu, ich log. Es tat mir nicht leid. Nicht im geringsten. Aber ich wollte wenigstens irgendetwas von ihm hören. Irgendeine Reaktion.
"Ist schon ok", murmelte er und starrte weiter nach draußen. Verdammt noch mal, was ist bloß mit ihm los? Halt in Bergbach. Wieder stapfen wir schweigend nebeneinander her. Unsere Kreuzung. Ich hatte es schon geahnt. Ohne unsere übliche Umarmung, ja sogar ohne einen Blick Verabschiedung. Zurück bleibt ein total verwirrter Tim, der nichts mehr weiß. Absolut gar nichts. Ich überlege, was denn vielleicht den Abend über noch vorgefallen sein könnte. Doch da war nichts. Der Wettkampf war halbwegs ok, wir hatten eine gute Stimmung, auch noch im X1. Bis zu diesem Moment. Ich verstehe ihn nicht. Wirklich nicht.
Nils stieß mich von sich weg. Ich stand da, wie ein kleiner Junge. Was hatte ich denn gemacht? Wir waren im X1, haben total toll abgedanct und es war einfach ein voll cooler Abend. Vielleicht hatte ich ein bißchen viel getrunken, das kann sein. Jedenfalls war mir auf einmal danach. Nils und ich standen für einen Augenblick am Rand der Tanzfläche und ich nahm ihn einfach in den Arm und küßte ihn. Ich fand das eigentlich gar nicht so schlimm. Weil sich in diesem Laden sowieso permanent irgendwelche Typen küssen, weil außerdem niemand da war, der uns kennt und überhaupt, weil Nils mein Freund ist. Oder vielleicht doch nicht? Ich weiß nicht, was ich denken soll. Den ganzen Rest der Nacht ging er mir aus dem Weg.
Irgendwann meinte er: "Laß uns nach Hause fahren", und wir taperten zum Bahnhof um den ersten Zug zu erwischen. Schweigend. Es war einfach eine merkwürdige Situation. Naßgeschwitzt wie wir waren, die Ohren summten noch von der Musik gingen wir schweigend nebeneinander her. Verdammt nochmal, ich wollte ihm eigentlich so viel sagen. Wollte ihn an der Hand nehmen, in den Arm; doch ich traute mich nicht. Der Regionalexpress fuhr ein. Wir setzten uns gegenüber, doch Nils starrte nur aus dem Fenster. Ich drückte mein Knie gegen seines: "Hey, sorry wegen vorhin", flüsterte ich. Ich gebe zu, ich log. Es tat mir nicht leid. Nicht im geringsten. Aber ich wollte wenigstens irgendetwas von ihm hören. Irgendeine Reaktion.
"Ist schon ok", murmelte er und starrte weiter nach draußen. Verdammt noch mal, was ist bloß mit ihm los? Halt in Bergbach. Wieder stapfen wir schweigend nebeneinander her. Unsere Kreuzung. Ich hatte es schon geahnt. Ohne unsere übliche Umarmung, ja sogar ohne einen Blick Verabschiedung. Zurück bleibt ein total verwirrter Tim, der nichts mehr weiß. Absolut gar nichts. Ich überlege, was denn vielleicht den Abend über noch vorgefallen sein könnte. Doch da war nichts. Der Wettkampf war halbwegs ok, wir hatten eine gute Stimmung, auch noch im X1. Bis zu diesem Moment. Ich verstehe ihn nicht. Wirklich nicht.
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