Samstag, 18. Januar 1997
18. Januar
"Yeah! Tim ist der Champion!" Nils hob mich hoch und wirbelte mich herum. Ich hatte gewonnen, zwar nur mit einem Punkt Vorsprung aber immerhin. Dabei war der Kampf alles andere als leicht. Am Anfang hatte ich drei Punkte gemacht durch einen schnellen Angriff. Aber dann war ich zwar in der Oberlage aber mir fiel nichts mehr ein, was ich machen konnte. Und mein Gegner schaffte es tatsächlich zu kontern, indem er mir den Arm abklemmte. Bis zur Pause hielt ich mich dann wenigstens. Dimitri gab mir in der Pause den Tip, es mit dem gleichen Angriff noch mal zu versuchen und tatsächlich, es klappte. Ich wäre ehrlich gesagt, selber nie auf die Idee gekommen, den gleichen Angriff im selben Kampf zu probieren, weil ich dachte, der Gegner kennt das jetzt schon, aber wahrscheinlich muß man ja zweimal um die Ecke denken. Ich schaffte es sogar noch hinterher eine Rolle anzuschließen. Naja und dann ging es ziemlich unspektakulär weiter. Aber immerhin: Ich habe gewonnen. Und Nils war glücklich. Ich glaube er freute sich mehr als ich. Und das, obwohl er den ganzen Nachmittag immer noch die beleidigte Leberwurst spielte und nur kurz angebunden war. Alles nur wegen der Verabredung von gestern. Naja, aber nun ist wieder alles in Ordnung.
Dieses Gefühl war auch ganz toll. Ich meine nicht das Gewinnen. Ok, das war auch gut. Aber dieses Gefühl, da ist jemand, der freut sich mit einem, der wartet am Rand der Matte und ist wirklich bei mir. Das ist das eigentlich tolle daran. Ich hätte ihn fast abgeknutscht, als er mich so im Arm hatte; ich mußte mich echt zurückhalten. Natürlich hatte Nils seinen Kampf auch gewonnen. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich ihn überhaupt in den letzten Monaten mal habe verlieren sehen. Aber sein Kampf schien ihn gar nicht zu interessieren; er redete pausenlos von MEINEM Match, was ich wo hätte wie anders machen können. Ich war total verwirrt, daß er sich anscheinend an jede einzelne Sekunde erinnern konnte. Das ist schon verrückt.
Jetzt sitze ich hier in meinem Zimmer, schreibe in mein Tagebuch. Was für ein komischer Sport. Was habe ich mir da eigentlich ausgesucht? Warum eigentlich? Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es nicht. Ok, am Anfang war es vielleicht wirklich einfach nur, um Nils zu imponieren, oder um in seiner Nähe zu sein. Oder war s, um Tobias zu ärgern? Ich weiß es gar nicht mehr genau. Und dann war ich fasziniert davon, meinen Körper zu spüren. Tatsächlich meinen Körper zu spüren und zu spüren, was ich damit machen kann. Es war nicht wie beim Tennis, wo ich mit einem Schläger ein Ball über das Netz schlage. Nein, hier beim Ringen war ich es, nur ich mit meinem Körper! Es ist seltsam, all die Schmerzen die ich fühle, zeigen mir, daß es ihn gibt, meinen Körper, daß da etwas ist. Nicht daß mir die Schmerzen gefallen würden, aber ich fühle etwas, ich fühle MICH. Und das ist das wirklich Faszinierende am Ringen. Und dabei ist s mir eigentlich total egal, ob ich gewinne oder verliere. Ich weiß, daß ich nie so gut werde wie all deie anderen im Verein. Aber das ist mir auch wurscht.
So, jetzt muß ich mich aber auf den Weg machen. Nils und ich wollen jetzt noch in die Tofa gehen. Endlich wieder einen Abend mit Nils verbringen!
Dieses Gefühl war auch ganz toll. Ich meine nicht das Gewinnen. Ok, das war auch gut. Aber dieses Gefühl, da ist jemand, der freut sich mit einem, der wartet am Rand der Matte und ist wirklich bei mir. Das ist das eigentlich tolle daran. Ich hätte ihn fast abgeknutscht, als er mich so im Arm hatte; ich mußte mich echt zurückhalten. Natürlich hatte Nils seinen Kampf auch gewonnen. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich ihn überhaupt in den letzten Monaten mal habe verlieren sehen. Aber sein Kampf schien ihn gar nicht zu interessieren; er redete pausenlos von MEINEM Match, was ich wo hätte wie anders machen können. Ich war total verwirrt, daß er sich anscheinend an jede einzelne Sekunde erinnern konnte. Das ist schon verrückt.
Jetzt sitze ich hier in meinem Zimmer, schreibe in mein Tagebuch. Was für ein komischer Sport. Was habe ich mir da eigentlich ausgesucht? Warum eigentlich? Wenn ich ehrlich bin, weiß ich es nicht. Ok, am Anfang war es vielleicht wirklich einfach nur, um Nils zu imponieren, oder um in seiner Nähe zu sein. Oder war s, um Tobias zu ärgern? Ich weiß es gar nicht mehr genau. Und dann war ich fasziniert davon, meinen Körper zu spüren. Tatsächlich meinen Körper zu spüren und zu spüren, was ich damit machen kann. Es war nicht wie beim Tennis, wo ich mit einem Schläger ein Ball über das Netz schlage. Nein, hier beim Ringen war ich es, nur ich mit meinem Körper! Es ist seltsam, all die Schmerzen die ich fühle, zeigen mir, daß es ihn gibt, meinen Körper, daß da etwas ist. Nicht daß mir die Schmerzen gefallen würden, aber ich fühle etwas, ich fühle MICH. Und das ist das wirklich Faszinierende am Ringen. Und dabei ist s mir eigentlich total egal, ob ich gewinne oder verliere. Ich weiß, daß ich nie so gut werde wie all deie anderen im Verein. Aber das ist mir auch wurscht.
So, jetzt muß ich mich aber auf den Weg machen. Nils und ich wollen jetzt noch in die Tofa gehen. Endlich wieder einen Abend mit Nils verbringen!
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