Mittwoch, 18. Dezember 1996
18. Dezember
"Bist du vielleicht mal auf die Idee gekommen, mit ihm zu reden?"
Ich guckte sie groß an. Mir brummte der Schädel vom Wein. Ich hatte es gerade noch rechtzeitig heute früh geschafft, die leere Weinflasche verschwinden zu lassen. Ich mußte zur Schule. Was hätte ich Mom auch sagen sollen? Daß ich eine ganze Flasche Rotwein ausgetrunken habe und daß ich deshalb nicht zur Schule kann? Na toll.
"Über WAS um alles in der Welt soll ich denn mit ihm reden?"
"Na über eure Beziehung zum Beispiel."
"Er will nicht mit mir reden! Er will nicht über unsere Beziehung reden. Er will über gar nichts reden!" schrie ich sie an. Doris blieb völlig unberührt: "Das denkst du. Soll ich vielleicht mal mit ihm reden?"
Das fehlte noch zu meinem Glück. Das habe ich ihr auch gesagt. Woraufhin sie ein total beleidigtes Gesicht machte.
"Vielleicht ist er ja gar nicht schwul", meinte sie nach einer Weile Schweigen.
"Wie meinst du das?"
"So wie ich es gesagt habe. Es könnte ja immerhin sein, daß er gar nicht schwul ist."
"Er ist so schwul wie ich. Das weiß ich, das habe ich schließlich selber erlebt. Was ist den das für eine komische Idee von dir?"
"Dann solltet ihr erst recht miteinander reden. Wenn er wirklich schwul ist wie du sagst, dann hat er damit wahrscheinlich ein Problem."
"Na toll, und was kann ich dabei tun?"
"DU - mein kleiner arroganter Tim - DU bist sein Freund. Und wenn du ihn tatsächlich liebst, dann holst du ihn dir zurück."
"Ich habe doch aber gar nichts gemacht. Er ist ausgetickt."
"Um eine Liebe zu retten, muß man manchmal lügen so tun, als hätte man Schuld." Das klang wie aus einem schlechten Kitschroman, doch sie sagte es mit einer solchen Selbstverständlichkeit, daß ich nachdenklich wurde.
Doch ich weiß echt nicht, wie ich mit ihm reden soll. Ich bin immer noch Luft für ihn. Beim Training haben wir heute gegeneinander gerungen. Es war nicht mein Nils, der mir da gegenüberstand. Es war, als würde ich gegen einen Eisblock ringen. Ein Blick von ihm, nichts Vertrautes. Jeder andere Gegner war mir bis dahin näher als dieses Etwas. Nach dem Training beeilte ich mich zu verschwinden. Er blieb bei den anderen.
Ich guckte sie groß an. Mir brummte der Schädel vom Wein. Ich hatte es gerade noch rechtzeitig heute früh geschafft, die leere Weinflasche verschwinden zu lassen. Ich mußte zur Schule. Was hätte ich Mom auch sagen sollen? Daß ich eine ganze Flasche Rotwein ausgetrunken habe und daß ich deshalb nicht zur Schule kann? Na toll.
"Über WAS um alles in der Welt soll ich denn mit ihm reden?"
"Na über eure Beziehung zum Beispiel."
"Er will nicht mit mir reden! Er will nicht über unsere Beziehung reden. Er will über gar nichts reden!" schrie ich sie an. Doris blieb völlig unberührt: "Das denkst du. Soll ich vielleicht mal mit ihm reden?"
Das fehlte noch zu meinem Glück. Das habe ich ihr auch gesagt. Woraufhin sie ein total beleidigtes Gesicht machte.
"Vielleicht ist er ja gar nicht schwul", meinte sie nach einer Weile Schweigen.
"Wie meinst du das?"
"So wie ich es gesagt habe. Es könnte ja immerhin sein, daß er gar nicht schwul ist."
"Er ist so schwul wie ich. Das weiß ich, das habe ich schließlich selber erlebt. Was ist den das für eine komische Idee von dir?"
"Dann solltet ihr erst recht miteinander reden. Wenn er wirklich schwul ist wie du sagst, dann hat er damit wahrscheinlich ein Problem."
"Na toll, und was kann ich dabei tun?"
"DU - mein kleiner arroganter Tim - DU bist sein Freund. Und wenn du ihn tatsächlich liebst, dann holst du ihn dir zurück."
"Ich habe doch aber gar nichts gemacht. Er ist ausgetickt."
"Um eine Liebe zu retten, muß man manchmal lügen so tun, als hätte man Schuld." Das klang wie aus einem schlechten Kitschroman, doch sie sagte es mit einer solchen Selbstverständlichkeit, daß ich nachdenklich wurde.
Doch ich weiß echt nicht, wie ich mit ihm reden soll. Ich bin immer noch Luft für ihn. Beim Training haben wir heute gegeneinander gerungen. Es war nicht mein Nils, der mir da gegenüberstand. Es war, als würde ich gegen einen Eisblock ringen. Ein Blick von ihm, nichts Vertrautes. Jeder andere Gegner war mir bis dahin näher als dieses Etwas. Nach dem Training beeilte ich mich zu verschwinden. Er blieb bei den anderen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen