Sonntag, 1. Februar 1998
1. Februar
"Hörst du mir eigentlich zu?"
"Sorry, was hast du gesagt?"
"Ich erzähle dir gerade von einem super tollen Mädchen, das ich kennengelernt habe und du hörst mir noch nicht einmal zu. Einen tollen Bruder habe ich."
"Tut mir echt leid, aber ich bin mit meinen Gedanken im Moment ganz woanders."
"Das habe ich gemerkt. Was ist denn los?"
"Ich kann nicht drüber reden. Ich will nicht drüber reden. Ich weiß ja nicht einmal worüber ich reden soll."
"Ist was mit dir und Nils?"
"Ja, nein, ach ich weiß nicht. Ich sag es dir, irgendwann. Im Moment weiß ich überhaupt nicht, was ich denken soll."
Ich bin joggen gegangen. Habe versucht, meinen Kopf freizubekommen. Im Schnee zu joggen ist schrecklich. Jeder würde wahrscheinlich sagen, wie toll die Landschaft doch aussieht und das alles. Wenn ich in die Talsenke hinter unserem Haus gucke, dann sieht es auch toll aus. Aber ich habe keinen Blick dafür. Ich bin gerannt, gelaufen, bis mein Lunge mal wieder zu platzen drohte. Jeder Schritt ein Wort in Gedanken. Aber ich habe meinen Kopf nicht freibekommen. Da ist Nils, da ist Marcel. Und dann ist da Heiko, der in Stuttgart ist, ohne mir Bescheid zu sagen. Das ist irgendwie der Hammer, der meine Stimmung total in den Keller treibt. Warum meldet er sich nicht. Warum hat er mir nichts davon gesagt? Warum sehen wir uns nicht? Das will echt nicht in meinen Kopf. Der weite Weg von Köln nach Stuttgart. Und dann sehen wir uns nicht einmal. Natürlich interessiert es mich, was er in Stuttgart macht. Aber eigentlich ist es mir egal. Wenn er nur einfach angerufen hätte. Gesagt hätte, hallo, ich bin in Stuttgart, wollen wir uns nicht mal sehen. Aber nein, er ist da, heimlich, ohne was zu sagen.
Ich merke, wie die alte Sache wieder in mir hochkommt. Was bin ich für ihn, was bedeute ich ihm? Nichts, überhaupt nichts. Denn sonst würde er sich doch wenigstens mal melden.
In der letzten Zeit, wenn ich diese verrückten Heiko-Gedanken hatte, habe ich es immer geschafft, mich abzulenken. Ich dachte an Nils, wie schön es ist, daß es ihn gibt und so weiter. Aber sobald ich jetzt an Nils denke, kommt das Bild von ihm und Marcel wieder in meinen Kopf und das ist genauso schlimm wie die Sache mit Heiko. Verdammt noch mal, was geht eigentlich im Moment ab?
Früher hat mir das Joggen immer geholfen, den Kopf frei zu kriegen. Jetzt hat es überhaupt nichts gebracht. Ich bin nur total naß, ich friere und mir geht es einfach scheußlich. Und ich habe eigentlich niemanden, mit dem ich jetzt darüber reden kann und will. Doris kann ich mit der Sache mit Heiko nicht kommen und das mit Marcel versteht sie sowieso nicht. Heiko ist da völlig raus und auf Jonas hab ich keinen Bock. Auf meinem Anrufbeantworter hat Nils zweimal raufgesprochen, während ich laufen war. Ich rufe ihn nicht an. Plugge mir meine Kopfhörer ein und versuche, mich zuzudröhnen.
"Sorry, was hast du gesagt?"
"Ich erzähle dir gerade von einem super tollen Mädchen, das ich kennengelernt habe und du hörst mir noch nicht einmal zu. Einen tollen Bruder habe ich."
"Tut mir echt leid, aber ich bin mit meinen Gedanken im Moment ganz woanders."
"Das habe ich gemerkt. Was ist denn los?"
"Ich kann nicht drüber reden. Ich will nicht drüber reden. Ich weiß ja nicht einmal worüber ich reden soll."
"Ist was mit dir und Nils?"
"Ja, nein, ach ich weiß nicht. Ich sag es dir, irgendwann. Im Moment weiß ich überhaupt nicht, was ich denken soll."
Ich bin joggen gegangen. Habe versucht, meinen Kopf freizubekommen. Im Schnee zu joggen ist schrecklich. Jeder würde wahrscheinlich sagen, wie toll die Landschaft doch aussieht und das alles. Wenn ich in die Talsenke hinter unserem Haus gucke, dann sieht es auch toll aus. Aber ich habe keinen Blick dafür. Ich bin gerannt, gelaufen, bis mein Lunge mal wieder zu platzen drohte. Jeder Schritt ein Wort in Gedanken. Aber ich habe meinen Kopf nicht freibekommen. Da ist Nils, da ist Marcel. Und dann ist da Heiko, der in Stuttgart ist, ohne mir Bescheid zu sagen. Das ist irgendwie der Hammer, der meine Stimmung total in den Keller treibt. Warum meldet er sich nicht. Warum hat er mir nichts davon gesagt? Warum sehen wir uns nicht? Das will echt nicht in meinen Kopf. Der weite Weg von Köln nach Stuttgart. Und dann sehen wir uns nicht einmal. Natürlich interessiert es mich, was er in Stuttgart macht. Aber eigentlich ist es mir egal. Wenn er nur einfach angerufen hätte. Gesagt hätte, hallo, ich bin in Stuttgart, wollen wir uns nicht mal sehen. Aber nein, er ist da, heimlich, ohne was zu sagen.
Ich merke, wie die alte Sache wieder in mir hochkommt. Was bin ich für ihn, was bedeute ich ihm? Nichts, überhaupt nichts. Denn sonst würde er sich doch wenigstens mal melden.
In der letzten Zeit, wenn ich diese verrückten Heiko-Gedanken hatte, habe ich es immer geschafft, mich abzulenken. Ich dachte an Nils, wie schön es ist, daß es ihn gibt und so weiter. Aber sobald ich jetzt an Nils denke, kommt das Bild von ihm und Marcel wieder in meinen Kopf und das ist genauso schlimm wie die Sache mit Heiko. Verdammt noch mal, was geht eigentlich im Moment ab?
Früher hat mir das Joggen immer geholfen, den Kopf frei zu kriegen. Jetzt hat es überhaupt nichts gebracht. Ich bin nur total naß, ich friere und mir geht es einfach scheußlich. Und ich habe eigentlich niemanden, mit dem ich jetzt darüber reden kann und will. Doris kann ich mit der Sache mit Heiko nicht kommen und das mit Marcel versteht sie sowieso nicht. Heiko ist da völlig raus und auf Jonas hab ich keinen Bock. Auf meinem Anrufbeantworter hat Nils zweimal raufgesprochen, während ich laufen war. Ich rufe ihn nicht an. Plugge mir meine Kopfhörer ein und versuche, mich zuzudröhnen.
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