Samstag, 6. Dezember 1997
"Spionierst du mir jetzt nach?"
"Ich spioniere dir doch nicht nach. Ich habe nur gefragt, wo du gestern Abend warst. Ich habe versucht, dich anzurufen, weil ich mit dir was machen wollte, weggehen oder so, aber du warst nicht zu Hause."
"Ja, ich war mit meinen Eltern weg, mein Gott. Das wird doch wohl noch erlaubt sein."
Nils' Reaktion ärgerte mich. Was sollte das denn? Ich hatte ihn doch nur gefragt, wo er gestern Abend war. Und dann reagierte er so komisch. Ich setzte mich schmollend in eine Ecke vom Bus und guckte raus. Zickig, das Wort habe ich gestern gelernt. Wenn ich zickig bin ist Nils oberzickig. Ich wollte ihm sagen, daß ich gestern mit Jonas weg war. Aber so, wenn Nils so reagiert, dann geht das nicht. Wir haben die ganze Busfahrt über nicht miteinander geredet. Und das wurmt mich mehr, als wenn wir uns streiten. Ich beschloß, den Kampf heute zu gewinnen. Einfach nur so, vielleicht einfach seinetwegen.
Ich mag Auswärtskämpfe nicht. Fremde Hallen, fremde Umkleiden, meist dreckig, kalt und stinkig. Es paßte zu meiner schmolligen Stimmung. Irgendwie war die Stimmung aber bei allen nicht besonders gut. Es wurde wenig gesprochen, manchmal scheinen schlechte Stimmungen wie Nebel in der Luft zu liegen.
Leon verlor seinen Kampf, wie gewöhnlich. Das ist gemein, aber es stimmt echt. Irgendwann kam ich dran. Mein Gegner war echt gut. Nicht sehr stark aber er hatte eine hervorragende Abwehrtechnik, so daß ich glaubte, er wäre auf der Matte festgeklebt. Aber ich war noch so voller Energie und ich schaffte es. Und ich schaffte sogar einen Schultersieg, den einzigen des Wettkampfs. Auf dem Weg zurück in meine Ecke stand da schon Nils. Mit seinem typischen Nils-Grinsen. "Fein gemacht, brav."
So ein Arsch, echt. Aber ich liebe ihn.
Ich sitze auf dem Mattenstapel, sehe zu, wie Nils ringt, habe meinen Walkman eingestöpselt und schreibe gleichzeitig. Eine komische Stimmung. Brian Eno in meinem Kopf, vor meinem Auge Nils und in meiner Hand ein Block. Nils wird gewinnen. Wie üblich. Es sieht so easy und leicht aus, wenn er ringt. Wo ich mich tierisch anstrengen muß, ackere und wirbele, da geht alles bei ihm so fließend und locker.
Nach dem Wettkampf hat uns die Gastgebermannschaft zu einem typisch schwäbischen Buffett in ihrem Vereinsheim eingeladen. Na das wird ja was werden. Egal. Vielleicht können Nils und ich ja heute die Nacht bei mir zusammen verbringen.
"Ich spioniere dir doch nicht nach. Ich habe nur gefragt, wo du gestern Abend warst. Ich habe versucht, dich anzurufen, weil ich mit dir was machen wollte, weggehen oder so, aber du warst nicht zu Hause."
"Ja, ich war mit meinen Eltern weg, mein Gott. Das wird doch wohl noch erlaubt sein."
Nils' Reaktion ärgerte mich. Was sollte das denn? Ich hatte ihn doch nur gefragt, wo er gestern Abend war. Und dann reagierte er so komisch. Ich setzte mich schmollend in eine Ecke vom Bus und guckte raus. Zickig, das Wort habe ich gestern gelernt. Wenn ich zickig bin ist Nils oberzickig. Ich wollte ihm sagen, daß ich gestern mit Jonas weg war. Aber so, wenn Nils so reagiert, dann geht das nicht. Wir haben die ganze Busfahrt über nicht miteinander geredet. Und das wurmt mich mehr, als wenn wir uns streiten. Ich beschloß, den Kampf heute zu gewinnen. Einfach nur so, vielleicht einfach seinetwegen.
Ich mag Auswärtskämpfe nicht. Fremde Hallen, fremde Umkleiden, meist dreckig, kalt und stinkig. Es paßte zu meiner schmolligen Stimmung. Irgendwie war die Stimmung aber bei allen nicht besonders gut. Es wurde wenig gesprochen, manchmal scheinen schlechte Stimmungen wie Nebel in der Luft zu liegen.
Leon verlor seinen Kampf, wie gewöhnlich. Das ist gemein, aber es stimmt echt. Irgendwann kam ich dran. Mein Gegner war echt gut. Nicht sehr stark aber er hatte eine hervorragende Abwehrtechnik, so daß ich glaubte, er wäre auf der Matte festgeklebt. Aber ich war noch so voller Energie und ich schaffte es. Und ich schaffte sogar einen Schultersieg, den einzigen des Wettkampfs. Auf dem Weg zurück in meine Ecke stand da schon Nils. Mit seinem typischen Nils-Grinsen. "Fein gemacht, brav."
So ein Arsch, echt. Aber ich liebe ihn.
Ich sitze auf dem Mattenstapel, sehe zu, wie Nils ringt, habe meinen Walkman eingestöpselt und schreibe gleichzeitig. Eine komische Stimmung. Brian Eno in meinem Kopf, vor meinem Auge Nils und in meiner Hand ein Block. Nils wird gewinnen. Wie üblich. Es sieht so easy und leicht aus, wenn er ringt. Wo ich mich tierisch anstrengen muß, ackere und wirbele, da geht alles bei ihm so fließend und locker.
Nach dem Wettkampf hat uns die Gastgebermannschaft zu einem typisch schwäbischen Buffett in ihrem Vereinsheim eingeladen. Na das wird ja was werden. Egal. Vielleicht können Nils und ich ja heute die Nacht bei mir zusammen verbringen.
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