Sonntag, 30. November 1997
"Ja, der ist hier. Moment.", Nils reicht mir den Hörer hin: "Für dich."
"Für mich? Wer ist denn dran?"
"Tim? Gottseidank. Könnt ihr mich abholen? Ich bin in einer Telefonzelle vor der Wohnung von Silvio. Mir geht es gar nicht so sehr gut."
"Was heißt denn das, gar nicht so sehr gut? Flo? Verdammt noch mal, was ist denn los?"
"Mir geht es einfach nicht gut und ich blute..."
"Du Scheiße, bleib wo du bist, wir kommen vorbei."
Ich legte auf. Ich erzählte Nils, was Flo gesagt hatte und wir düsten los. Na toll, das war also unser gemeinsamer Abend. Woher wußte Flo überhaupt, daß ich bei Nils war? Ok, wahrscheinlich hat er es erst bei mir probiert und da ich nicht zu Hause war, hat er sich gedacht, daß ich vielleicht bei Nils bin. Zum Glück weiß Nils, wo Silvio wohnt. Zehn Minuten später waren wir da. Flo hockte neben der Telefonzelle, hielt seinen Kopf fest. Seine Schläfe war blutig.
"Jeez, was hast du denn gemacht?"
"Ich habe gar nichts gemacht. So ein bekloppter Vollproll hat mir ein Ding verpaßt und ich bin gegen einen Schrank geflogen. Und außerdem ist Ina weg und ich bin besoffen."
"Ja, das merkt man."
Ich guckte Nils an, der zuckte mit den Schultern.
"Sollen wir dich in die Klinik bringen?"
"Ihr habt ja wohl ein Rad ab, ihr zwei. Bringt mich einfach nur nach Hause, dann ist schon gut."
Nils zuckte wieder mit den Schultern. Irgendwie war er keine große Hilfe. Aber was sollten wir auch machen? Und so hakten wir Flo unter und taperten mit ihm zu ihm nach Hause. Mir war überhaupt nicht wohl dabei, als wir ihn da so ablieferten. Es war niemand da, wir legten ihn aufs Bett und ich versucht, wenigstens ein bißchen von dem Blut abzuwaschen, um zu gucken, wie groß die Wunde war. Zum Glück schien sie nicht allzugroß zu sein. Vielleicht hatte er ja eine Gehirnerschütterung? Ich fragte ihn noch mal, ob wir nicht vielleicht doch lieber einen Arzt rufen sollen, aber er wurde richtig sauer und brüllte, daß das überhaupt nicht in Frage kommt.
"Wir können ihn so nicht alleine lassen. Wenn er nun wirklich eine Gehirnerschütterung oder so was hat."
"Und was willst du machen? Du hast doch gehört, er will nicht, daß ein Arzt kommt."
"Dann laß uns wenigstens hier bleiben, bis jemand von seiner Family kommt."
Nils nickte: "Wird wohl besser sein."
Und so machten wir es uns, so gut es ging auf dem kleinen Sofa in Flos Zimmer gemütlich und pennten irgendwann sogar ein. Um kurz vor fünf wachte ich auf. Flo stand vor mir: "Wart ihr die ganze Nacht hier?"
"Muß ja wohl sein, oder denkst du, wir sind eben erst angekommen? Wie geht's dir?"
"Mir brummt der Kopf, aber sonst ist alles ok. Und das Ding hier", er deutete auf seine Schläfe, "blutet auch nicht mehr. Aber sonst, alles Scheiße, Ina war weg. Und dann war da dieser beknackte Typ und irgendwie habe ich dich angerufen, oder Nils. Ich krieg das alles nicht mehr richtig zusammen."
Nils wachte auf. Schlecht gelaunt. "Können wir jetzt gehen?"
"Ich denke schon."
"Danke", meinte Flo, als wir fast draußen waren. "Danke, Tim, du bist wirklich ein toller Kumpel."
Ja, vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Mir tut es leid, um den schönen Abend, um die Nacht, die ich mit Nils hätte verbringen können. Und jetzt tapern wir durch das noch nicht aufgewachte Bergbach. Uns ist kalt. Irgendwann schauen wir uns an. Schütteln gleichzeitig den Kopf und fangen an zu grinsen: "Schon verrückt alles."
Nils nickt: "Und wir auch."
Ich glaube er hat recht.
"Für mich? Wer ist denn dran?"
"Tim? Gottseidank. Könnt ihr mich abholen? Ich bin in einer Telefonzelle vor der Wohnung von Silvio. Mir geht es gar nicht so sehr gut."
"Was heißt denn das, gar nicht so sehr gut? Flo? Verdammt noch mal, was ist denn los?"
"Mir geht es einfach nicht gut und ich blute..."
"Du Scheiße, bleib wo du bist, wir kommen vorbei."
Ich legte auf. Ich erzählte Nils, was Flo gesagt hatte und wir düsten los. Na toll, das war also unser gemeinsamer Abend. Woher wußte Flo überhaupt, daß ich bei Nils war? Ok, wahrscheinlich hat er es erst bei mir probiert und da ich nicht zu Hause war, hat er sich gedacht, daß ich vielleicht bei Nils bin. Zum Glück weiß Nils, wo Silvio wohnt. Zehn Minuten später waren wir da. Flo hockte neben der Telefonzelle, hielt seinen Kopf fest. Seine Schläfe war blutig.
"Jeez, was hast du denn gemacht?"
"Ich habe gar nichts gemacht. So ein bekloppter Vollproll hat mir ein Ding verpaßt und ich bin gegen einen Schrank geflogen. Und außerdem ist Ina weg und ich bin besoffen."
"Ja, das merkt man."
Ich guckte Nils an, der zuckte mit den Schultern.
"Sollen wir dich in die Klinik bringen?"
"Ihr habt ja wohl ein Rad ab, ihr zwei. Bringt mich einfach nur nach Hause, dann ist schon gut."
Nils zuckte wieder mit den Schultern. Irgendwie war er keine große Hilfe. Aber was sollten wir auch machen? Und so hakten wir Flo unter und taperten mit ihm zu ihm nach Hause. Mir war überhaupt nicht wohl dabei, als wir ihn da so ablieferten. Es war niemand da, wir legten ihn aufs Bett und ich versucht, wenigstens ein bißchen von dem Blut abzuwaschen, um zu gucken, wie groß die Wunde war. Zum Glück schien sie nicht allzugroß zu sein. Vielleicht hatte er ja eine Gehirnerschütterung? Ich fragte ihn noch mal, ob wir nicht vielleicht doch lieber einen Arzt rufen sollen, aber er wurde richtig sauer und brüllte, daß das überhaupt nicht in Frage kommt.
"Wir können ihn so nicht alleine lassen. Wenn er nun wirklich eine Gehirnerschütterung oder so was hat."
"Und was willst du machen? Du hast doch gehört, er will nicht, daß ein Arzt kommt."
"Dann laß uns wenigstens hier bleiben, bis jemand von seiner Family kommt."
Nils nickte: "Wird wohl besser sein."
Und so machten wir es uns, so gut es ging auf dem kleinen Sofa in Flos Zimmer gemütlich und pennten irgendwann sogar ein. Um kurz vor fünf wachte ich auf. Flo stand vor mir: "Wart ihr die ganze Nacht hier?"
"Muß ja wohl sein, oder denkst du, wir sind eben erst angekommen? Wie geht's dir?"
"Mir brummt der Kopf, aber sonst ist alles ok. Und das Ding hier", er deutete auf seine Schläfe, "blutet auch nicht mehr. Aber sonst, alles Scheiße, Ina war weg. Und dann war da dieser beknackte Typ und irgendwie habe ich dich angerufen, oder Nils. Ich krieg das alles nicht mehr richtig zusammen."
Nils wachte auf. Schlecht gelaunt. "Können wir jetzt gehen?"
"Ich denke schon."
"Danke", meinte Flo, als wir fast draußen waren. "Danke, Tim, du bist wirklich ein toller Kumpel."
Ja, vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Mir tut es leid, um den schönen Abend, um die Nacht, die ich mit Nils hätte verbringen können. Und jetzt tapern wir durch das noch nicht aufgewachte Bergbach. Uns ist kalt. Irgendwann schauen wir uns an. Schütteln gleichzeitig den Kopf und fangen an zu grinsen: "Schon verrückt alles."
Nils nickt: "Und wir auch."
Ich glaube er hat recht.
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