Donnerstag, 28. August 1997
28. August
"Ich komme nicht, das klappt nicht mit Stuttgart."
"Aha, schade."
Ich weiß nicht, ob ich log oder wirklich enttäuscht war.
"Ja, finde ich auch, aber irgendwann komme ich bestimmt vorbei. Wie geht's dir denn inzwischen?"
"Ganz gut. Nils und ich waren auf Korsika, es war ein toller Urlaub. Und ansonsten geht es mit auch ganz gut."
Ich habe Nils extra erwähnt, vielleicht auch, um ihm irgendwas zu beweisen...nur was?
"Trainierst du schon fleißig?"
"Ich trainiere immer fleißig."
"Na, ich meine für Leipzig."
"Ich weiß nicht, ob ich dafür besonders trainieren muß."
"Ein bißchen mehr Einsatz! Was soll denn das werden?"
"Jetzt fang' du nicht auch noch damit an. Es reicht ja schon, daß ich hier einen Supercoach habe."
"Nils? Vielleicht will er ja einfach, daß du gewinnst."
"Natürlich will er das. Und weißt du was? Ich glaube, das ist auch ein Stück sein Ding." Das war mir einfach so herausgerutscht. Aber wenn ich das jetzt so schreibe, dann scheint es mir doch irgendwie ganz logisch. Hat er nicht irgendwann auch direkt mal gesagt: "Ich bringe dich soweit, daß du gewinnst"? Es wird nicht nur mein Sieg sein, wenn ich denn überhaupt gewinne. Nein, Nils will auch seinen Erfolg haben.
"Ja und? Was ist daran so schlimm?"
"Ja, ist ja gut", ich hatte keine Lust, mit irgend jemandem darüber zu diskutieren, egal, ob es Nils oder Heiko, Dimitri oder Werner waren.
"Und was machen die Jungs?"
"Welche Jungs?"
"'Welche Jungs', was für eine bekloppte Frage. Natürlich DEINE Jungs."
"Ich habe keine Jungs. Ich habe einen Freund, wenn dir das abhanden gekommen ist."
"Und das heißt, von jetzt bis in alle Ewigkeit verheiratet?"
"Du bist echt ein Penner. Ich will auch jetzt nicht darüber reden. Ich habe einen Freund und da gibt es keine anderen Jungs und Schluß, Ende, aus!"
"Nun reg' dich doch nicht so auf. Ist ja schon gut."
Ich war kurz davor, total sauer zu werden. Was sollte denn das? Wenigstens schafften wir es, uns halbwegs vernünftig zu verabschieden.
Heiko. Ich will sauer auf ihn sein, doch es geht nicht. Ich sehe sein Lachen vor mir und kann ihm nicht böse sein. Er kommt nicht. Natürlich bin ich traurig darüber, daß er nicht kommt. Aber es hat mir auch eine Entscheidung abgenommen. Die Entscheidung, Heiko abzusagen. Oder auch nicht abzusagen. Ich weiß immer noch nicht ganz genau, was ich gesagt hätte. Doch das war jetzt unwichtig geworden.
Nils glaubte mir erst nicht, daß Heiko von sich aus abgesagt hat. Er meinte wohl, ich hätte das erfunden. Aber irgendwann habe ich ihn dann überzeugt.
"Und wie findest du das?"
"Ich weiß es nicht. Ich weiß echt nicht, ob ich das gut oder schlecht finde."
Nils grinste: "Also dann im Oktober."
Bis Oktober ist es zum Glück noch eine Weile hin. Vielleicht kriege ich Heiko bis dahin wieder ein bißchen aus meinem Kopf raus.
Gerade eben war Phil da und wir haben noch ein bißchen gequatscht. Einfach so. Ich glaube, er möchte mir irgendwie zeigen, daß er für mich da ist. Fast so, als wenn er mir helfen will. Ich weiß nicht, wie ich ihm sagen soll, daß er das gar nicht braucht. Aber lieb ist es trotzdem. Er will unbedingt Nils richtig kennenlernen, aber ich weiß nicht, ob Nils das so gefällt. Vielleicht rede ich morgen mit ihm darüber.
"Aha, schade."
Ich weiß nicht, ob ich log oder wirklich enttäuscht war.
"Ja, finde ich auch, aber irgendwann komme ich bestimmt vorbei. Wie geht's dir denn inzwischen?"
"Ganz gut. Nils und ich waren auf Korsika, es war ein toller Urlaub. Und ansonsten geht es mit auch ganz gut."
Ich habe Nils extra erwähnt, vielleicht auch, um ihm irgendwas zu beweisen...nur was?
"Trainierst du schon fleißig?"
"Ich trainiere immer fleißig."
"Na, ich meine für Leipzig."
"Ich weiß nicht, ob ich dafür besonders trainieren muß."
"Ein bißchen mehr Einsatz! Was soll denn das werden?"
"Jetzt fang' du nicht auch noch damit an. Es reicht ja schon, daß ich hier einen Supercoach habe."
"Nils? Vielleicht will er ja einfach, daß du gewinnst."
"Natürlich will er das. Und weißt du was? Ich glaube, das ist auch ein Stück sein Ding." Das war mir einfach so herausgerutscht. Aber wenn ich das jetzt so schreibe, dann scheint es mir doch irgendwie ganz logisch. Hat er nicht irgendwann auch direkt mal gesagt: "Ich bringe dich soweit, daß du gewinnst"? Es wird nicht nur mein Sieg sein, wenn ich denn überhaupt gewinne. Nein, Nils will auch seinen Erfolg haben.
"Ja und? Was ist daran so schlimm?"
"Ja, ist ja gut", ich hatte keine Lust, mit irgend jemandem darüber zu diskutieren, egal, ob es Nils oder Heiko, Dimitri oder Werner waren.
"Und was machen die Jungs?"
"Welche Jungs?"
"'Welche Jungs', was für eine bekloppte Frage. Natürlich DEINE Jungs."
"Ich habe keine Jungs. Ich habe einen Freund, wenn dir das abhanden gekommen ist."
"Und das heißt, von jetzt bis in alle Ewigkeit verheiratet?"
"Du bist echt ein Penner. Ich will auch jetzt nicht darüber reden. Ich habe einen Freund und da gibt es keine anderen Jungs und Schluß, Ende, aus!"
"Nun reg' dich doch nicht so auf. Ist ja schon gut."
Ich war kurz davor, total sauer zu werden. Was sollte denn das? Wenigstens schafften wir es, uns halbwegs vernünftig zu verabschieden.
Heiko. Ich will sauer auf ihn sein, doch es geht nicht. Ich sehe sein Lachen vor mir und kann ihm nicht böse sein. Er kommt nicht. Natürlich bin ich traurig darüber, daß er nicht kommt. Aber es hat mir auch eine Entscheidung abgenommen. Die Entscheidung, Heiko abzusagen. Oder auch nicht abzusagen. Ich weiß immer noch nicht ganz genau, was ich gesagt hätte. Doch das war jetzt unwichtig geworden.
Nils glaubte mir erst nicht, daß Heiko von sich aus abgesagt hat. Er meinte wohl, ich hätte das erfunden. Aber irgendwann habe ich ihn dann überzeugt.
"Und wie findest du das?"
"Ich weiß es nicht. Ich weiß echt nicht, ob ich das gut oder schlecht finde."
Nils grinste: "Also dann im Oktober."
Bis Oktober ist es zum Glück noch eine Weile hin. Vielleicht kriege ich Heiko bis dahin wieder ein bißchen aus meinem Kopf raus.
Gerade eben war Phil da und wir haben noch ein bißchen gequatscht. Einfach so. Ich glaube, er möchte mir irgendwie zeigen, daß er für mich da ist. Fast so, als wenn er mir helfen will. Ich weiß nicht, wie ich ihm sagen soll, daß er das gar nicht braucht. Aber lieb ist es trotzdem. Er will unbedingt Nils richtig kennenlernen, aber ich weiß nicht, ob Nils das so gefällt. Vielleicht rede ich morgen mit ihm darüber.
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