Samstag, 22. März 1997

22. März

"Ich habe es einfach nicht zu Hause ausgehalten", sagte Nils. Es war verrückt. Da stand er unter meinem Fenster. Und ich habe ihn reingelassen. Zum Glück haben alle schon geschlafen bei uns. Aber trotzdem schlug mir das Herz bis zum Hals. Auf der anderen Seite hatte ich so große Lust auf ihn. Ich glaube, wenn ich nicht so viel Alk intus gehabt hätte, hätte ich mich das auch gar nicht getraut. Aber so stand Nils plötzlich in meinem Zimmer und wir fielen übereinander her. Ich bedeckte ihn über und über mit Küssen. Es war, als würde ich schweben. Ihn wieder hier zu haben, hier in meinem Zimmer, in meinem Bett, es war so toll. Und gleichzeitig war mir alles egal, was um mich herum war. Ich dachte nicht daran, daß Mom und Dad nur ein paar Türen weiter schlafen. Es war mir alles egal, solange ich nur meinen Nils in den Armen hatte. Als ich aufwachte war es halb sieben. Neben mir lag Nils und schlief friedlich. Ich betrachtete seinen Körper. Und mir wurde wieder klar, was ich für ein Glück habe, wie gut es mir geht. Langsam streichelte ich seinen Rücken. Nils brummte leise.
"Guten Morgen." Er drehte sich um und strahlte mich an: "Es ist schön, neben dir aufzuwachen."
Das einzige Problem an diesem Morgen war nur, wie ich meinen Eltern seine Anwesenheit erklären sollte, oder wie ich ihn unbemerkt aus dem Haus bringen konnte. Aber wir hatten Glück. Das Wetter war gut und Mom und Dad deckten zusammen mit Lisa den Früchstückstisch im Garten auf. Und so konnte Nils tatsächlich ohne große Probleme aus dem Haus kommen. "Wir sehen uns heute Nachmittag beim Wettkampf", flüsterte er mir zu.

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