"Was machst du denn für ein Gesicht?"
"Du fehlst mir."
"Ich bin doch hier."
"Du verstehst nicht, was ich meine."
"Meinst du etwa, daß du heute morgen aufgewacht bist und dir was gefehlt hat? Du hast dich umgedreht da war niemand?"
"Genau."
Nils lächelte: "Was meinst du, wie es mir heute früh gegangen ist?"
Es war ein typischer "Spaziergeh-Sonntag" mit jeder Menge Leute
unterwegs und deshalb sind wir vom Kochertalweg gleich weitergezogen und
sind den Rötenberg weiter hoch gefahren. Ich hasse Berge und ich hasse
diese piefigen deutschen Wälder, diese öde Aussicht, diese
totlangweilige Landschaft. Ich will zurück nach Korsika. In diesen
kleinen Bungalow, den ich erst so schrecklich gefunden habe. Der aber in
den zwei Wochen so zu meinem Zuhause geworden ist, zu unserem Zuhause.
Ich will zurück an den Strand, zurück ans Meer, zurück nach Bastia auf
die Felsen, wo prollige Franzosen halsbrecherisch ins Meer springen. Ich
will zurück zu Vollmondnächten und albern gackernden Mädels, so
Grillparties und Trainingssessions am Rande der Belastbarkeit. Das alles
will ich zurück haben. Doch das alles ist so weit weg. Aber da ist was,
was da ist. Ganz nahe, und was das alles in sich trägt: Nils, mein
Nils. Der ist da. Für immer ist er da!
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