"Das gibt ein blaues Auge", meinte Dimitri.
Nils hatte seinen Kampf gewonnen, aber wieder mal um den Preis eines blauen Auges.
"Das ist wie ein Orden", sagte er, als ich ihm das Coldpack auf das
Gesicht drückte. Ich konnte es nicht fassen. Das sieht in ein paar Tagen
garantiert schrecklich aus und er sagt, daß das wie ein Orden für ihn
ist. Ich habe einen Freund, der garantiert gestört ist! Aber ich liebe
ihn. Ich liebe ihn, so wie er ist.
Wir waren nicht mehr mit den anderen
zusammen in der Pizzeria, sondern sind gleich zu ihm gefahren. Es war
ein schöner Abend. Es IST ein schöner Abend. Ich sitze hier in seinem
Zimmer, schreibe mein Tagebuch auf einem losen Zettel, der rumliegt. Auf
dem Bett liegt Nils und schläft friedlich. Ich genieße diesen
Augenblick, ihn einfach nur zu betrachten, zu wissen, daß er da ist. Wir
haben nicht miteinander geschlafen. Wir haben einfach nur den abend
zusammen verbracht, gekuschelt, es ist einfach nur schön. Da liegt er:
mein Freund, und mir wird klar, wie gut es mir geht. Was für ein Glück
ich habe, wir haben, das wir uns überhaupt gefunden haben. Mein kleiner,
großer verrückter Freund, wieder mal mit einem blauen Auge. Ja, ich
liebe ihn. Ich liebe ihn mehr als alles andere auf der Welt und ich will
ihn nie wieder enttäuschen. Ich will ihn nie, nie, nie verlieren!
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