"Was machen wir denn mit Korsika?"
"Ich weiß nicht, ich habe ja ein bißchen was bei Brico verdient in der letzten Woche. Aber du ja wohl nicht."
Nils nickte: "Aber ich werde meine Mutter mal fragen, vielleicht schießt
sie ja ein bißchen mehr dazu. Denn ich will auf jeden Fall die zwei
Wochen mit dir zusammen sein."
Mein Herz machte einen Sprung. Wenn er so etwas sagt, dann schwebe ich
gleich drei Wolken höher und ich möchte ihn dann am liebsten in den Arm
nehmen. Das ging natürlich nicht, weil wir mitten auf dem Schulhof
standen.
Wir verabredeten, daß wir uns noch in dieser Woche etwas aussuchen, was
wir dann auch buchen, damit wir überhaupt noch etwas bekommen. Ich freue
mich schon total darauf: Sommer, Sonne, Strand, Meer und Nils.
Training war gut heute. Ich spüre, wie ich völlig neue Energie in mir habe (das klingt komisch, so wie eine Batterie-Reklame).
"Da muß man ja aufpassen", sagte Nils scherzhaft, "wenn du so weitermachst, bist du ja besser als ich. So in 10, 20 Jahren."
Ich stürzte mich auf ihn. Ich wußte natürlich, daß ich keine ernsthafte
Chance gegen ihn hatte. Er spielte mit mir. Mal war er in der Oberlage,
mal ich. Bis ich ihn irgendwann begann abzukitzeln und seine Brücke in
einem Kicheranfall zusammenbrach. Ich setzte mich auf seine Brust: "Ich
glaube, ich brauch nicht 10 Jahre zu warten, nicht mal 10 Minuten",
sagte ich grinsend.
"Das werden wir ja sehen", sagte er und es gelang ihm tatsächlich, mich
abzuwerfen, hinter mich zu kommen und festzuhalten. Ich gab auf. Ich war
einfach zu fertig, um weiter zu machen. Lachend und außer Atem saßen
wir uns gegenüber, bis Dimitri uns einsammelte und meinte, wir sollen
mal wieder anfangen, ernsthaft zu trainieren. Was hat der schon für eine
Ahnung, was ernsthaft ist.
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